Borromäische Inseln, verzauberte Schiffe auf dem Lago Maggiore

Der Dichter Montesquieu nannte ihn den schönsten Ort der Welt”. Er war sehr beliebt bei Hemingway und bevorzugter Ferienort der englischen Königsfamilie: der Archipel der Borromäischen Inseln im Lago Maggiore: drei Inseln – die Insel Madre, die Insel Bella, die Insel Pescatori, sowie das Inselchen San Giovanni und der Felsen Malghera, die den Besucher mit ihrem Gemisch aus Geschichte, Kunst und Natur überraschen.

Die Borromäischen Inseln waren seit dem 18. Jahrhundert Ferienziel der lombardischen Adelsfamilien, insbesondere der Borromeo und Visconti, die hier zu diesem Zweck durch die Jahre hindurch prächtige Residenzen bauten.

Es waren vor allem die Borromeo, florentinisches Adelsgeschlecht, die als spätere Eigentümer im XIV Jahrhundert mit Villen und Gärten das Gesicht dieser Inseln verwandelten. Noch heute in ihrem Besitz sind Isola Bella und Isola Madre und die beiden, als Castelli di Cannero bekannten Felsen, in denen sich Überreste mittelalterlicher Gebäude befinden.

Inseln Madre und Bella

Die Inseln Madre und Bella, auch „die Schwestern“ genannt, sind Reiseziel für Touristen aus aller Welt wegen ihrer wunderschönen Gebäude und Gärten, letztere berühmt für die Vielfalt ihrer Vegetation, die sowohl die Emotionen der Touristen, als auch das Interesse von Wissenschaftlern erwecken.

Insel Bella

Es war im Jahr 1630, als Graf Carlo Borromeo III die ‚Isola Inferiore‘, dessen Namen er in ‚Isola Isabella‘ (später Isola Bella) nach dem Namen seiner Frau Isabella d’Adda änderte, von einem bescheidenen Fischerdorf in einen Ort aussergewöhnlicher Erscheinung verwandelte. Dies tat er in vierzig Jahren, zusammen mit seinem Sohn Vitalino VI und mit Hilfe vieler bedeutender Architekten dieser Zeit. Die Insel Bella präsentiert sich heute wie ein riesiges Schiff auf dem See, mit einem Heck, das aus dem Garten und 10 abfallenden Terrassierungen besteht und einem gegen die Insel Pescatori gerichteten Bug, bestehend aus einer Mole und der Spitze der Insel. Der Garten von Isola Bella gilt als der schönste Barockgarten Europas. Von nicht geringerem Effekt ist die Villa, eine auf dem Wasser schwebende Schatztruhe borocker Kunst. Es ist überwältigend, die Säle mit wunderschönen Seeblicken, Gemälden bedeutender Künstler, wertvollen Möbeln, Marmorarbeiten, klassizistischem Stuck, antiken Skulpturen, flämischen Rüstungen und Wandteppichen aus Gold und Seide zu durchqueren. Hier wohnte Napoleon Buonaparte im Jahr 1797 mit seiner Frau Giuseppina.

Insel Madre

 

Auch die Insel Madre, so genannt, da sie die größte des Archipels ist, wurde von den Borromeo vollständig verwandelt. Auch hier baute die Familie zu Beginn der 16. Jahrhunderts eine eine als Sommerresidenz dienende Villa und begann, in deren Garten Oliven, Wein und Zitrusfrüchte anzubauen. Im Jahr 1603 wird sie so beschrieben: „Luogo delitioso e da Prencipe…sanissimo per la bonta‘ dell’aria, la quale e‘ temperatissima….“ (reizender, fürstlicher Ort mit besonders gesunder und temperierter Luft …)

Noch heute ist der Garten der Insel Madre aufgrund seiner Vielfalt an Pflanzen und Tieren ein einzigartiger, botanischer Garten. Dies ist er zu allen Jahreszeiten, jedoch besonders im Frühling, wenn hunderte von Exemplaren an Azaleen, Rhododendron, Kamelien, Magnolien und Blauregen in voller Blüte stehen. Ein Spaziergang in diesem Garten wird zu einem unvergesslichen Erlebnis. Aus allen Ecken erscheinen weisse und farbige Pfaue, goldene Fasane, Enten, Knurrhähne. In den Vogelkäfigen finden wir zahlreiche kleine Papageien und stehen unbekannten, exotischen Pflanzen wie der Feijoa Sellowiana, taxodium Distichum, camellia sinensis, cinnamomum camphora, Cupressus Cashmeriana „glauca“ und vielen anderen gegenüber. Eine weitere Emotion ist der Besuch der Renaissance-Villa, die dem Publikum erst im Jahr 1978 geöffnet wurde: sie ist ein Museum mit wertvollen Einrichtungsstücken verschiedener Residenzen der Familie Borromeo, die dem Besucher den Lebensstil des XVI und XVII vor Augen führen.

Nicht zu versäumen ist der dem Marionetten-Theater gewidmete Teil der Villa Borromeo, dessen Vorführungen der Unterhaltung und der Freizeitgestaltung dienten und ab der Mitte des XVII Jahrhunderts Familienmitglieder, Freunde und das Dienstpersonal einbezogen.

Inselchen San Giovanni und Insel Pescatori

Erwähnenswert ist auch das Inselchen San Giovanni, ebenfalls Eigentum der Familie Borromeo, jedoch nicht der Besichtigung freigegeben, da es zwischen 1927 und 1952 Residenz des berühmten Dirigente Arturo Toscanini war, der hier im Palazzo Borromeo aus dem 17. Jahrhundert wohnte.

Inselchen San Giovanni

Die einzige Insel des ‚Golfo Borromeo‘, die nicht der Familie angehört, ist die Insel Pescatori. Fischerdorf bis vor fünfzig Jahren, ist sie heute ein touristisches Örtchen mit ca. 50 Bewohnern. Es empfiehlt sich, die Insel in Herbst und Winter zu besuchen, wenn sie wieder ganz den Inselbewohnern und nur wenigen Touristen gehört.

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Rocca d’Angera

Rocca d’Angera

Zu guter letzt empfehlen wir dem neugierigsten Besucher, bevor er den Lago Maggiore verlässt, bei der Rocca d’Angera Halt zu machen, einem Schloss auf einem Felsvorsprung, der majestätisch den südlichen Teil des Sees dominiert.

In seinen Sälen findet er nicht nur eine wertvolle Majolika-Sammlung, ca. dreihundert seltene Stücke, sondern auch ein Puppen- und Spielzeug-Museum.

Gegründet im Jahr 1988 von der Prinzessin Bona Borromeo Arese, stellt es über tausend Puppen aus der Zeit vom XVIII Jahrhundert bis heute aus, gefertigt aus den bekanntesten und verbreitetsten Materialen der antiken Tradition: Holz, Wachs, Pappmaschee, Porzellan, Biscuitporzellan, Stoff.
Die Ausstellung erstreckt sich über 12 Räume und besteht aus zwei Themenbereichen: einer ist den Puppen und dem Spielzeug aussereuropäischer Herkunft gewidmet, der andere aus einer einzigartigen Sammlung an deutschen und französischen Einzelstücken aus dem XIX Jahrhundert des Petit Musée du Costume di Tours, zusammengestellt von Giséle Pesché.

Das Puppen- und Spielzeugmuseum gilt wegen der Vielfalt und Qualität der ausgestellten Exemplare als eines der wichtigsten Museen seiner Art Europas.


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