Villa Emo Capodilista

Leben ist wie eine Bühne: die Villa

Filmfans werden Villa Emo Capodilista als das Haus der reichen Erbin Portia in „Der Händler von Venedig” wieder erkennen, der Verfilmung des Shakespeare-Werkes von Michael Radford mit Al Pacino.

Einige Szenen wurden hier gedreht.10bis Man hätte kein authentischeres Set wählen können, denn die Villa stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Sie ist ein Juwel der venezianischen Architektur und ebenfalls bekannt unter dem Namen „La Montecchia”, da sie sich auf dem Gipfel eines kleinen Berges im „Parco Regionale dei Colli Euganei” [Regionalpark der Euganeischen Hügel] zwischen Venedig und Padua befindet.

Entworfen vom Architekt und Maler Dario Varotari wurde die Villa als Jagdhaus für die Familie Capodilista erbaut. Alle vier Fassaden dieses quadratischen Hauses sind identisch. Jede von ihnen blickt auf eine der vier Himmelsrichtungen und hat ihre eigene Zugangstreppe, die zusammen mit den anderen im Inneren der Villa ein Kreuz bilden.

Die Architektur der Villa ruft uns ihren ursprünglichen, freizeitbezogenen Zweck ins Gedächtnis: sie empfängt ihre erstaunten Gäste, indem sie ihre gesamte Schönheit aus allen Blickwinkeln zur Schau stellt: die spektakuläre, theatrale Erscheinung überrascht uns nicht, da Varotari seine Karriere als Maler in der Werkstatt des berühmten Künstlers Paolo Caliari, bekannt als „der Veroneser“ begann.

Die meisten Räume der Villa und deren Treppenaufgänge bestehen aus Fresken von Varotari. Es  sind auch einige Fresken von Aliense, einem berühmten Maler dieser Zeit, zu bewundern, dessen Werke ebenso in dem Palazzo Ducale in Venedig ausgestellt sind.

Mythologische Szenarien begrüßen uns entlang der Wände in den Loggien, die die innen liegenden Räumlichkeiten umranden, und geben so dem Korridor einen erfrischenden Eindruck. Die Namen der Räume, die über zwei Stockwerke verteilt sind, sind in malerischen Gemälden an den Wänden und Gewölbedecken wiedergegeben.Das Camera della Vigna15bis erinnert an die antike Berufung der Familie, Wein zu produzieren, das Zimmer der Villedepicts gibt alle sich im Besitz der Familie befindlichen Besitztümer wieder, dann gibt es das Zimmer der Architektur, das Zimmer der Muse, und das Zimmer der fünf Gemälde…..und trotz allem, mehr als die Verwirklichung der gemalten Themengebiete und die Authentität der Inneneinrichtungsgegenstände ist es das Aufeinanderfolgen von Landschaften und ihrer imaginären Architekturen, die gleichzeitig erstaunen und faszinieren, mit den Tromp l’oeil Effekten, die Räume schaffen und die Außenwelt widerspiegeln. Diese Merkmale regen das Vorstellungsvermögen der Gäste an, die somit in der Lage sind, die Harmonie der sie umgebenden Landschaften zu genießen, mit den euganeischen Hügeln am Horizont. Dieses Gefühl der Harmonie geht bis hinüber in den Garten, der mit Statuen ausgestattet ist, die junge Liebespärchen in zarten Posen darstellen.

Wahrscheinlich sollten diese Gefühle in den Menschen, die sich in diese Räume nach einem langen Jagdtag zurückgezogen haben, erweckt werden. Die gleichen Gefühle können nun von Gästen experimentiert werden, die die Villa während der Sommermonate zu ihrem Heim machen, wenngleich auch nur für den Urlaub.foto-villa-e-vigneti-istituzionale

Die Villa hat nichts von ihrem Glanz dank der Familie, in dessen Besitz sie sich  seit über fünf Jahrhunderten befindet, verloren. Sie gehört zu den Gebäuden , die unter Denkmalschutz stehen, und die dafür zuständige Behörde achtet streng darauf, das alles authentisch erhalten bleibt: Es wäre nicht möglich gewesen, einen kleinen Swimmingpool im Garten zu bauen, wenn sich nicht ursprünglich an der gleichen Stelle ein Eiskeller befunden hätte.

Während der Winterzeit ist die Villa für das Publikum geöffnet. Wir von Emotions in Italy haben eine Führung durch die Villa mit einer ganz besonderen Person genießen dürfen: Die Gräfin Francesca Papafava die Carresi.