Eine „große Schönheit“ erobert Hollywood: Paolo Sorrentinos „La grande bellezza“

„Die große Schönheit“ (italienisch: “La Grande Bellezza”) von Paolo Sorrentino gewann den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.

Mit der begehrten Statuette vollendet sich ein Weg, auf dem der Film schnell auch eine ganze Reihe anderer wichtiger internationaler Preise gesammelt hat, so etwa den Golden Globe, einen prestigereichen Preis der Hollywood Foreign Press Association, und den Preis der British Die grosse schoenheitAcademy of Film and Television Arts (BAFTA).

Man sollte allerdings festhalten, dass der Film insbesondere wegen der Art preiswürdig ist, in der er es geschafft hat, Italien zu repräsentieren, und zwar durch dessen größte Ikone: Rom.
In Wahrheit ist die „große Schönheit“ die alte und ewige Schönheit, die durch Rom verkörpert wird.

Von der Terrasse des Protagonisten Jep Gambardella aus (gespielt von Toni Servillo), erscheint die Stadt in ihrer ganzen Einzigartigkeit. Das Haus liegt im Bezirk Celio zwischen dem Forum Romanum und der Domus Aurea mit Blick auf das Kolosseum.

Einer der Orte, die gleich zu Beginn des Films zu sehen sind, ist die Fontana dell’Acqua Paola, die auf der Spitze des Janiculums liegt. Von hier aus genießt man die schönste Aussicht auf Rom. Wenn wir von dort aus Richtung Tiber hinuntergehen, kommen wir an der Accademia di Spagna vorbei, wo der Tempel San Pietro in Montorio liegt, auch bekannt als Tempietto di Bramante.

Der Film führt uns zu anderen Wahrzeichen der Stadt, etwa zum Trevi-Brunnen (der schon früher durch Anita Ekberg in „La Dolce Vita“ zum Kultort gemacht worden war), den Thermen des Caracalla wie auch zur Piazza Navona, die Sorrentino uns nachts bewundern lässt.

Der Protagonist macht siebenmal nachts Station: am Aventinshügel, wo das Priorat des Malteserordens seinen Sitz hat und von wo aus man den Petersdom sehen kann (der bezaubernde Orangengarten und die Kirche Santa Sabina sind von hier aus nicht weit) und in Museen, die in dem Film die Häuser römischer Prinzessinnen „rezitieren“.

06Im Palazzo Barberini konzentriert sich der Regisseur auf La Fornarina, ein Meisterstück des Renaissancemalers Raffaello Sanzio. Das Gemälde zeigt das Portrait von Margherita Luti mit blanken Brüsten; sie galt als die Geliebte des Künstlers.

Im Palazzo Spada fährt die Kamera an der perspektivischen Galerie entlang, die von Borromini (dem berühmten Architekten des „barocken Rom“) unter fachmännischer Beratung durch einen Mathematiker entworfen worden war, um eine optische Täuschung hervorzurufen. Die Galerie ist acht Meter lang, sieht aber wegen des ansteigenden Bodens und der kleiner werdenden Säulen viel länger aus.

Die Liste der von Sorrentino „erforschten“ römischen Paläste und Museen ist lang. Sie umfasst den Palazzo Braschi, die Villa Medici, die kapitolinischen Museen , den Palazzo Sacchetti, den Palazzo Altemps unweit des Palazzo Madama (Senat der Italienischen Republik) und das Nationale Etruskische Museum der Villa Giulia.