Die Kraft der italienischen Vulkanen: die Geheime Stadt Pompeji

Blick aus Catania auf den EtnaItaliens aktive Vulkane befinden sich auf Sizilien und in Kampanien.

Der Etna, der berühmteste und größte Vulkan Europas, ist auf Sizilien zu finden, in der Provinz Catania. Er ist fast durchgehend aktiv und Lava fließt sowohl aus dem Hauptkrater, als auch aus den vielzähligen Rissen an seinen Hängen.

Die anderen Vulkane befinden sich auf den Äolischen Inseln, nödlich der sizilianischen Küste und bilden ein Vulkanarchipel. Der letzte Ausbruch des Lipari, des größten Vulkans, geschah zu Zeiten der alten Römer, vor etwa 1200 Jahren. Vom Stromboli, der seit über 2000 Jahren durchgehend aktiv ist,  sind nur die letzten 900 Meter zu sehen, die sich über der Meeresoberfläche befinden: weitere 1000 Meter befinden sich unter Wasser.

Die kleinen Explosionen des Vulkans fördern Magmabrocken an die Oberfläche, von denen einige bis über den Kraterrand geschleudert werden und einen Abhang namens Sciara del Fuoco herunterrutschen. Der letzte Ausbruch des Vulcano, der über 120 000 Jahre lang aktiv war, fand 1888 – 1890 statt. Heute erinnern die Fumarolen, Erdspalten, aus denen Gas und Wasserdampf dringt, an seine einstige Aktivität.

Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischen Aktivität in der Nähe Neapels, bilden ein einziges vulkanisches System in ständigem Wandel. Daraus entstanden ist ein Gebiet von einer einzigartigen Schönheit mit exzellenten Thermalwasserquellen, geschützten Buchten, natürlichen Häfen, einem großen Fischreichtum, einem sehr fruchtbaren Boden, auf dem heimische Rebsorten gedeihen, und Vulkanseen.

Blick aus Pompeji zum VesuvHier befand sich Cumae (im 8. – 9. Jahrhundert v. Chr.), die älteste Stadt der Magna Graecia, die schließlich zur Gründung Neapels führte. Zu Zeiten des Römischen Reichs stellten die Phlegräischen Felder das zweitgrößte urbane Gebiet der Welt dar.

Zusätzlich findet man in Kampanien den Vesuv, der mit seiner Höhe von 1280 Metern den Golf von Neapel überragt. Seine geschichtlich berühmteste Eruption fand im Jahre 79 n. Chr. statt und hatte die Zerstörung der Städte Pompeji und Herculaneum zur Folge.

Pompeji wurde von den Oskern gegründet, einem der ersten italischen Volksstämmen. Die Stadt befindet sich auf einem Plateau vulkanischer Herkunft am Südhang des Vesuvs, etwa 30 Meter über dem Meeresspiegel und an der Mündung des Flusses Sarno, und damit in einer für Militär und Handel strategischen Position.

Nach der Herrschaft der Griechen wurde die Stadt erfolgreich von den Etruskern geführt: Der Tempel des Apollon und die Stabianer Thermen wurden in dieser Zeitperiode erbaut. Gegen Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurde Pompeji durch die Samniten besetzt. Nach Beendigung der Samnitischen Kriege herrschten die Römer unangefochten über die gesamte Region Kampanien.

Im 2. Jahrhundert n. Chr. florierten Landwirtschaft  und Handel, und vor allem wegen der Herstellung und dem Export von Wein und Öl wurde Pompeji zu einer sehr reichen Handelsstadt. Dies geht aus den Ausgrabungen hervor, die wahrlich herrschaftliche Villen zu Tage förderten.

Versteinerte Einwohner PompejisDer Jupiter-Tempel, die Basilika im Forum und das Haus des Fauns lassen sich auf diesen Zeitraum zurückdatieren. Die Stadt florierte viele Jahre lang und so wurden das Amphitheater und das Odeon errichtet, später dann das Gebäude der Eumachia und der Fortuna-Tempel.

Am 5. Februar des Jahres 63 n. Chr. wurde Pompeji mitsamt seiner 20 000 Einwohner von einem fürchterlichen Erdbeben verwüstet. Die Stadt war noch nicht vollständig wiederaufgebaut, als 16 Jahre später, am 24. August 79 n. Chr., der Vesuv ausbrach und sie unter einem Regen aus Lapilli und Asche begrub. So wurde Pompeji für tausende von Jahren zu einer geheimen Stadt.

Der letzte Ausbruch des Vesuvs fand im Jahre 1944 statt.