Toskanische Thermen: Wellness an den Grenzen der Zeit

Die Toskana ist dank ihres großen Wasservorkommens mit Temperaturen, die zwischen 25 und 54°C schwanken, die italienische Region, die sich der meisten Thermalanlagen rühmt. Sie sind auch wegen ihrer Anwendungen zur Heilung zahlreicher Krankheiten weltweit berühmt: ein weitere Grund, dieses Land mit seinen wunderschönen Landschaften, dem Kunstreichtum und seiner Weingastronomie zu besuchen.

Die Region von Norden nach Süden durchquerend, finden wir ein dichtes Netz an Thermalrouten.

Toskanische Thermen, Saturnia


I. Thermenroute: von der Provinz Lucca nach Pisa

Beginnen wir mit den Thermen von Montecatini, historische Quellen, die besonders in den 70er und 80er Jahren beliebt waren und bekannt sind für ihre heilende Wirkung auf Leber und Lungen.

Diese Thermen wurden immer gut erhalten und gepflegt, nicht zuletzt wegen ihrer Nähe zur Versilia, dem berühmten Küstenstrich zwischen Torre del Lago Puccini und Forte dei Marmi sowie Pietrasanta, Orte, die für ihr Nachtleben und die Präsenz von berühmten Persönlichkeiten bekannt sind.

Thermen von Montecatini

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Forte dei Marmi, Versilia


Nicht weit von Montecatini liegt Bagni di Pisa, Quellen, die bereits zur Zeit der Etrusker und der Römer bekannt waren und sich in dem prächtigen Palast befinden, der einst Residenz des Großherzogs der Toskana war, auf einem Hügel mit exzellentem Panorama auf Pisa und seinen ‚Schiefen Turm‘.

Grotta Giusti, Bagni di Pisa

In der Gegend um Pisa finden wir die berühmte Grotta Giusti, ein natürliches türkisches Bad, das heilende Wirkung bei Gelenkschmerzen und Problemen der Atemwege ausübt. In dieser Grotte suchten Erleichterung Persönlichkeiten wie Giuseppe Garibaldi, Held des Renaissance-Epos, und der berühmte Opern-Komponist Giuseppe Verdi.

Crete Senesi

II. Thermenroute: von Arezzo zu den Crete Senesi

Es ist jedoch der Süden der Toskana, der uns die spektakulärsten Thermalquellen inmitten einer zeitlosen Natur bietet.

An der Grenze zwischen dem sieneser Chianti und dem Chianatal (Gebiet des berühmten Chianina-T-Bone-Steaks), in der Provinz Arezzo, kann man sich im Thermalbad von Rapolano regenerieren, inmitten der atemberaubenden Crete Senesi, der sogenannten „Wüste“, die die Stadt Siena von Süden her abgrenzt, mit einem weiten und stimmungsvollen Panorama auf die ausgefallene Form der Bodenerosion, die „Calanchi“ (Badlands, engstehende Erosionsrinnen), die die sanften sieneserHügel unterbrechen.

III. Thermenroute: von der Provinz Siena nach Grosseto

Zwischen Siena und Grosseto finden wir die schönen Thermen von Petriolo. Auch sie sind vollständig in die Natur eingetaucht: inmitten von Eichen- und Kastanienwäldern entspringen sie im Fluss Farma mit ihrem 43°C warmen, schwefelhaltigen Wasser, das heilende Wirkung auf die Atemwege ausübt.

Ein weiteres Aushängeschild der Toskana ist Chianciano Terme, nicht weit von Montalcino und Montepulciano, zwei Orte, die in der Welt für Wein und die traditionelle Küche bekannt sind, die genau in diesem Gebiet ihren Höhepunkt erreicht.

Thermen von Petriolo

IV. Thermenroute: die Thermen des Orciatals südlich von Siena

Sehr stimmungsvoll sind die Thermen Bagno Vignoni, in der Provinz Siena inmitten des wunderschönen Orciatals.

Diese Thermen sind ein wahres Schauspiel unter freiem Himmel: das Wasser sprudelt direkt in ein enormes, antikes Becken auf der Piazza des Ortes, der „piazza d’acqua“, und verdampfen langsam.

Sie haben eine Temperatur von 50°C und werden vom angrenzenden Thermalbad für die Heilung von Rheuma, Hautausschlägen und der Nachbehandlung von Knochenbrüchen verwendet.

Das rechteckige, 49x24m große Quellbecken nimmt den gesamten Platz des Dorfes ein, auf dem sich der Palazzo Piccolomini befindet, der auf Wunsch von Papst Pius II erbaut wurde, mit seiner der hlg. Caterina von Siena, die sich hier im 14. Jahrhundert aufhielt, gewidmeten Loggia.

Thermen Bagno Vignoni

Ein Jahrhundert später tauchte auch Lorenzo il Magnifico (der Prächtige), Humanist, Dichter und berühmtes Mitglied der Familie Medici in diese warmen und heilenden Gewässer ein.

Heut ist das Baden in diesem Becken nicht mehr möglich, jedoch der Schauplatz ist unverändert magisch: besonders an Winterabenden, wenn sich die Lichter mit dem aufsteigenden Wasserdampf vermischen, verleiht er dem Besucher das Gefühl, in einer geheimnisvollen und märchenhaften Atmosphäre zu schweben, die bereits in der Antike Reisende und berühmte Persönlichkeiten verzauberte – nicht nur die hlg. Caterina und Lorenzo il Magnifico, sondern auch Papst Pius II, den Schriftsteller Charles Dickens und den Dichter Gabriele d‘Annunzio.

Vor nicht allzu langer Zeit, in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, inspirierte die „piazza d’acqua“ von Bagno Vignoni den genialen russischen Regisseur Andrej Tarkovskij, der hier seinen berühmten Film „Nostalghiadrehte.

Thermen Bagni San Filippo

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Nur wenige Kilometer von Bagno Vignoni entfernt befinden sich die Thermen Bagni San Filippo, im Herzen des Orciatal-Parks.

Hier in den schwefelhaltigen Gewässern zu baden, ist eine antike Tradition, die seine Wurzeln im Mittelalter findet.

Der Ort ist besonders stimmungsvoll aufgrund der Kalkablagerungen, die sich im Laufe der Zeit an den Beckenrändern gebildet und so eine Art Mondlandschaft geschaffen haben, die dem Gast den Eindruck vermitteln, neben einem verschneiten Berg zu baden.

Nicht ohne Grund ist dieses Becken mit kostenlosem Eintritt auch als „der Wasserfall des weissen Wals“ bekannt.

Maremma, Toskana

V. Thermenroute: in der Maremma

Auch Saturnia im Herzen der Maremma bietet optimale, natürliche und kostenlose Thermen, vielleicht die berühmtesten der Toskana, bekannt als “le Cascate del Mulino” oder “le Cascate del Gorello”.

Bei den Besuchern und der Bevölkerung dieser Gegend sind sie besonders wegen ihrer naturalistischen Schönheit beliebt: enorme Becken auf verschiedenen Ebene mit Kalkablagerungen, die sich im Laufe der Jahrhunderte durch die Thermalgewässer bildeten, die hier in Wasserfällen von einem Becken zum anderen sprudeln.

Saturnia, le Cascate del Mulino

 

Sovana, Piazza del Pretorio

Die Thermen von Saturnia sind eine strategische Etappe, um einige der charakteristischsten Orte der Maremma zu besichtigen: von den Orten Pitigliano, (auf einem Tuffsteinvorsprung verschanztes Städtchen), Sorano, Sovana, Manciano, zur wunderschönen Küste des Argentario, mit gleichnamigem Berg, Porto Santo Stefano, der Lagune von Orbetello, Talamone und dem Naturpark Uccellina.

VI. Thermenroute: im Südosten der Toskana, an der Grenze zu Umbrien

Die Route der toskanischen Thermen endet mit San Casciano dei Bagni, antiker Weiler im Südosten der Toskana, an der Grenze zu Umbrien und dem Latium. San Casciano dei Bagni rühmt sich seiner 42 Quellen mit einer durchschnittlichen Temperatur von 40°C und einer Wassermenge von ca. 5,5 Million Liter Wasser am Tag: diese Thermalwassermenge platziert San Casciano an dritter Stelle in Europa.

San Casciano dei Bagni

Bekannt und benutzt seit der Etruskerzeit, rühmt sich San Casciano dei Bagni, das durch die Via Cassia mit Rom gut verbunden war, Gästen wie Kaiser Ottaviano Augusto, und im Mittelalter wurden diese Thermen weiter bekannt durch die Nähe der Frankenstraße, wichtige Verbindungs-Arterie zwischen Frankreich und Rom.

Wenn man in die kleinen Steinbecken eintaucht, weit ab vom Lärm des Alltags und mitten auf dem Land, scheint die Zeit wahrlich stehen geblieben zu sein.

Die Thermen von San Casciano dei Bagni sind vielleicht die am wenigsten bekannten der Toskana und daher den anspruchsvolleren Gästen zu empfehlen: sie sind ideal im Winter und perfekt für nächtliche Bäder, da sie frei und immer geöffnet sind.

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